Tiere versichern war früher ein utopischer Gedanke. Es gab wenige Anbieter zu schlechten Konditionen und wer „soviel Geld ausgeben wollte, dachte eher daran es für das Tier zu sparen“. So weit, so nachvollziehbar.

Stand heute: Die Tierzahlen explodieren, die Preise für Grundversorgung, Medezintechnik, Gehalt und Leben explodieren und das kommt auch in der Tierarztpraxis an. Die Preise für umfassende und hochwertige tiermedizinische Versorgung sind längst kein Pappenstiel mehr und die anfallenden -immer ungeplanten- Belastungen für den Tierhalter, auch wenn er sonst finanziell sicher im Leben steht, können schnell die Grenzen des Möglichen erreichen.

Dann nützt es auch nichts den Kolleginnen und Kollegen Gewinnsucht oder mangelnde Empatie vorzuwerfen, glauben Sie mir, ich kenne keinen Tierarzt der nicht kompromissbereit ist und nicht schon Dinestleistungen nicht abgerechnet hat…

Aber Lohn oder Stromrechnung mal nicht zahlen, ist eben auch für die Katz…

Ein gute chirurgische Schere, EINE SCHERE, kostet gut und gerne einmal 100-200,- und nein wir bekommen die nicht billiger, weil wir Tiere lieben!

Was hilft uns ALLEN also weiter: eine Tierversicherung! SIE können die Akutbelastung stemmen, WIR können gut behandeln, ohne zu Feilschen, wie auf dem Basar!

Eine OP-Versicherung ist ein sehr guter Anfang, deckt allerdings keine Behandlungen ab ohne „Schnitt und Faden“. Das heisst: ihr Hund ist akut gelähmt, muss ins CT/MRT, wir danach aber nicht operiert (z.Bsp. bei einer Embolie im Rückenmark) sondern stationär behandelt: dann stehen ca 5000,- Euro Kosten an, die die Versicherung NICHT übernimmt. Des weiteren werden häufig rassetypische Erkrankungen ausgeschlossen: Bsp.: Ihr Mops hat sich ein Loch ins Auge gerieben an seiner Nasenfalte? Eine OP ist unumgänglich? Schade, das bezahlt die OP-Versicherung dann auch nicht, also bitte auch das Kleingedruckte lesen.

Ist das Tier krankenversichert werden in der Regel alle Kosten übernommen. Hier gelten selten Einschränkungen, aber die Kosten sind höher. Aber meist wird sogar ein gewisses Maß an Vorsorgebehandlung mitversichert, also durchaus eine Überlegung wert.

Ausserdem muss man schauen, zu welchem GOT-Satz (Gebührenordnung Tierärzte) versichert ist. Generell liegen die meisten Tierärzte je nach Ausstattung zwischen dem 1,0 – 2,0fachen Satz. ABER im Notdienst muss bis zum vierfachen Satz abgegolten werden. Heisst für Sie:  OP -Kosten von 4000,- , erstattet werden aber nur 1000,-.

Zusammenfassend  kann gesagt werden, alles ist besser als nichts. Sie selbst sind für die finanzielle Absicherung ihres Schützlings verantwortlich, daher holen Sie sich dafür ruhig Unterstützung. Viele gute Angebote stürmen derzeit den Markt. Es lohnt sich zu vergleichen und sich beraten zu lassen. Schützen Sie Ihr Tier und erleichtern Sie es uns, gute Arbeit zu leisten.