Im Röntgen sind luftgefüllte Bereiche schwarz. Je dichter das Gewebe ist (Flüssigkeit = dicht, Knochen = sehr dicht), desto heller wird das Bild.
Daher sind wir sehr besorgt, wenn wir im Thorax (Brustkorb) viel weiß, statt gut luftführender Lunge sehen. Hierbei handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall der sehr schnell zum Versterben des Patienten führen kann.
Die Differenzialdiagnosen dafür sind vielfältig:
- Lungenödem (Flüssigkeit in der Lunge)
- Pleuraerguss
- mediastinale Massen
- Tumore
und ebenso die Ursachen:
- Herzerkrankungen
- Lungenerkrankungen
- Chylus
- Eiter (Bakterien)/Parasiten
- Tumore
Daher ist eine schnelle und vollständige Aufarbeitung sehr wichtig, da die Prognose und Therapie stark von der Ursache abhängt.
Als Maincoon-Kater Emil in die Praxis kam, dachten alle zuerst seine hochgradig erschwerte Atmung kam von einem Herzleiden mit Pleuraerguss (Flüssigkeit zwischen den Lungenlappen), welche unbehandelt zum Erstickungstod führt. Aber Emil „überraschte“ uns mit einem Pyothorax, d.h. Eiter im Brustkorb. Die Ursache hierfür blieb sein Geheimnis, sowohl kleine Verletzungen als auch Grannen können soetwas auslösen. Nach dem Legen einer Thoraxdrainage und mehrfach täglichem Spülen ging es Emil zum Glück stetig besser, sodass er nach ca. 10 Tagen wieder entlassen werden konnte. Im Nachgang muss er noch mehrere Wochen Antibiotika nehmen, damit es nicht zu einem Rezidiv kommt. Sein Herz ist zum Glück völlig ohne Anzeichen einer HCM (Hypertrophen Kardiomyopathie) und wird in noch lange bei seinen Abenteuern tatkräftig unterstützen.
Liebe Kollegen und Kolleginnen, bestehen Unsicherheiten bei der Interpretation von Röntgenbefunden?
Dann besuchen Sie uns gerne am 25.10.25 unser Seminar „Traumatologie von Kopf bis Fuß“ und am 10.-11.01.2026 unser Röntgenintensivseminar Thorax und Abdomen.