Als der kleine rote Zwerg im Notdienst erstmalig vorstellig wurde, konnte sich noch niemand vorstellen, welche dramatischen Ausmaße seine Behandlung annehmen würde. Das lebenslustige Katzenbaby hatte vom Kratzbaum springen wollen, war in einer Sisalkordel hängen geblieben und an seinem Hinterbein mehrere Stunden aufgehängt gewesen, bis die Besitzer es fanden und zu uns brachten. Die Pfote war blau und geschwollen und ohne Gefühl, keiner wusste genau, wie lange Ernie da gehangen hatte. Daher entschieden wir, dass Ernie stationär aufgenommen werden sollte zur Schmerz- und Infusionstherapie und zur Beobachtung.

In den folgenden drei Tage kam langsam die Durchblutung zurück, doch damit lösten sich die „Probleme“ in keinster Weise, stattdessen löste sich die Haut ab. Das Pfötchen schwoll um das Dreifache an, die Muskeln starben ab, zeitweise konnten wir entsetzt bis in das Sprungelenk hineinschauen. Mehr als einmal stand Ernie auf dem OP-Plan zur Amputation.

Mit unglaublicher Anstrengung, inkl Stabilisierungs-OP mit Fixateur extern, unzähliger Verbandwechsel, unzähliger Sedierungen für Hautrevision, unzähligen Stunden mit Physioübungen, Blutegeln, Wundlasern -dafür ein besonderer Dank auf untere Physiotherapeutinnen-, nach unzähligen „wir -nehmen das-Bein-jetzt ab-nein wir lassen es dran, er ist noch so jung-Visiten“ haben wir es geschafft.

Dank geduldiger Besitzer, einem super Pflegeteam und viel Lebenswille von Ernie konnte er nach mehreren Wochen wieder auf vier Samptpfoten nach Hause entlassen werden.

Wir hoffen er kann darauf nun lange gesund durchs Leben spazieren!

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