Bobby ist ein sehr liebenswerter 10 Jahre alter Setter-Mix und wurde Ende letzten Jahres aufgrund von langwierigem Nasenausfluss bei uns vorstellig. Dieser war lediglich einseitig und abwechselnd klar, schleimig, eitrig oder auch blutig. Er wurde vom Haustierarzt an uns verwiesen, weil eine symptomatische Therapie keinen Erfolg brachte und nur weiterführende Diagnostik Aufschluss über die Ursache geben konnte.
Die beste Möglichkeit zur Darstellung der feinen Strukturen im Bereich des Kopfes ist hierbei die Computertomographie, sodass Bobby nur wenig später in einer kurzen Sedation quasi durchleuchtet wurde. Was wir dabei sehen konnten hat uns gar nicht gefallen. Die feinen Strukturen der betroffenen Nasenhöhle waren zu großen Teilen zerstört und die Nasen- sowie angrenzende Stirnhöhle mit einem zähflüssigen Material gefüllt. In einer anschließenden Endoskopie haben wir noch Proben aus der Nasen- und Stirnhöhle entnommen, danach durfte Bobby erst einmal wieder wach werden.
Die Untersuchungen haben ergeben das es sich bei Bobby um eine sinonasale Aspergillose handelte, also eine Pilzerkrankung der Nasen- und Stirnhöhle. Diese Erkrankung erfordert eine ganz spezifische und aufwändige Therapie, die ohne Ursachenforschung gar nicht hätte stattfinden können.
Letztendlich ist es nie „Nur ein Schnupfen“ – besonders hinter chronischem Nasenausfluss stecken sehr oft ernstzunehmende Erkrankungen. Von Allergien, Fremdkörpern, vereiterten Zahnwurzeln, Pilzerkrankungen bis hin zu bösartigen Prozessen kann alles dabei sein – daher raten wir immer zur frühzeitigen und gezielten Abklärung.